Vor einer Woche erst haben wir, ein kleiner Kreis an Leuten, die freitags noch die Stellung halten - Werner L., zweimal Alex, Johannes und ich - uns entschlossen eine kleine Weihnachtsfeier auszurichten und dabei nicht nur, wie eigentlich vorgesehen, die (vielen) Kinder einzuladen, die freitags eh kommen, sondern alle Mitglieder. Für einen festlichen Rahmen wie sonst mit chinesischem Buffet und weihnachtlichem Schmücken blieb leider keine Zeit mehr. Nachdem dann angesichts der derzeitigen Krankheitswelle eine Absage nach der anderen eintrudelte, ging ich von einem sehr traurigen Event aus, aber es sollte ganz anders kommen. Denn es erschienen auch zahlreiche nicht vorangemeldete, aber natürlich trotzdem willkommene Gäste. Beim großartigen Film "Queen of Katwe", die beeindruckende Geschichte von Phiona Mutesi, die sich dank ihrer Schachausbildung aus den Slums in Uganda gekämpft hat, waren knapp 20 Personen, vor allem Kinder, dabei. 

Danach füllte sich das Vereinsheim weiter mit ca. 40 Personen und wir aßen zum ersten Mal Pizza. Warum "zum ersten Mal"? Nun, da viel mehr Gäste da waren als gedacht, hatten wir zu wenig bestellt. Eigentlich hatten wir ja geplant, bei der nahe gelegenen Pizzeria spontan große Bleche zu kaufen, aber denen war vor ein paar Tagen der Ofen abgefackelt. Aber da wir eh im Improvisiermodus waren, bestellten wir einfach zur Verwunderung des Pizzadienstes noch einmal genau die gleichen Pizzen und aßen dann einfach später nochmal.

Ich selbst stellte als Vertretung unseres Vorsitzenden Carsten kurz die aktuelle Vereinssituation dar. Insbesondere die Tatsache, dass wir mittlerweile mehr Kinder und Jugendliche als erwachsene Mitglieder im Verein haben, gibt trotz einer aktuell schwierigen Lage große Hoffnung für die Zukunft. Die Mannschaftsergebnisse sind - von der ersten Mannschaft abgesehen - durchwachsen, aber eigentlich sind wir froh, dass überhaupt wieder Mannschaftskämpfe stattfinden und wir immerhin vier Mannschaften melden konnten. Und auch die Wiederbelebung des Vereinslebens musste nicht als Botschaft verkündet werden, sondern begann bereits am Abend selbst. Danach führte Alex die Siegerehrung unserer Vereinsturniere durch. Je einen 30 Euro-Gutschein von Niggemann erhielten Karsten als Vereinsmeister, Holger als Blitzmeister und Alex zweimal selbst als Pokalsieger und Schnellschachmeister. Hier ist der Verjüngungsprozess noch nicht angekommen. ;-) Aber: Herzlichen Glückwunsch an alle! 

Zum Abschluss führten wir zwei parallele Simultanturniere durch nach dem Motto "Alle gegen Alex & Alex". Während Alexander Kneutgen alle seine sieben Partien locker gewinnen konnte, vor allem gegen unsere Kleinsten, aber immerhin auch gegen Johannes, musste Alexander Kröner gegen stärkere Konkurrenz doch arg kämpfen. Am Schluss standen vier Siege, zwei Remis (gegen Jonte und Samuel, der in klarer Gewinnstellung Remis anbot, hätte ich auch gemacht aus Angst vor Patzern am Schluss :-)), und eine Niederlage gegen Karsten.

Danach ließen wir die Weihnachtsfeier bei dem einen oder anderen Bier und Gespräch ausklingen. Ich bin optimistisch, dass wir mit genug Vorlauf im nächsten Jahr wieder eine festliche Weihnachtsfeier mit Buffet und mehr Weihnachtsschmuck durchführen können. Jetzt wissen wir ja, dass es dafür wieder genug Interesse gibt. Das bleibt als sehr erfreuliches Resumée festzuhalten.