Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Jugend-Mittelrheinmeisterschaft online als Schnellschachturnier mit immerhin 20 Minuten Bedenkzeit statt. Da es keine Kölner Einzelmeisterschaft und auch sonst keine Qualifikationsturniere gab, war das Turnier offen. Und so konnten wir mit so vielen Kindern und Jugendlichen teilnehmen wie noch nie zuvor, darunter zwei neuen Mitgliedern.

Mika Bertram, der seit einem Jahr bei meinem Online-Kindertraining freitags teilnimmt, trat in der U12 an, deren Turnier - warum auch immer - im Gegensatz zu den Altersklassen nicht auf Lichess, sondern auf ChessBase stattfand. Die Gegner waren logischerweise noch etwas zu stark für Mika, aber er konnte erste Erfahrungen sammeln und hatte viel Spaß. Das Turnier der U14w fiel mangels einer kritischen Masse von Teilnehmerinnen aus - und so spielten die drei Mädchen bei den Jungs mit. Katarina Kraus, im folgenden Kati, konnte leider nur vier Runden mitwirken und stieg dann aus - landete aber dennoch mit 2 Siegen, einem Remis und einer Niederlage immerhin auf Platz 18. Vor den beiden anderen Mädchen! Somit ist Kati offizielle Verbandsmeisterin der U14 und hat sich für die NRW-Meisterschaft qualifiziert, die tatsächlich vom 21. bis 27. Juli in Präsenz stattfindet. Dies wird das erste Präsenzturnier ihres Lebens sein, wenn sie denn mitspielt. Denn Kati wohnt in der tiefsten Pfalz und muss mit Bus und Bahn über fünf Stunden anreisen nach Kranenburg. Hoffentlich entschließt sie sich dazu! Ohne DWZ, ohne jemals ein Turnier in normaler Spielzeit oder überhaupt in Präsenz gespielt zu haben, und dann direkt zur NRW-Meisterschaft - auf eine solch steile Schachkarriere können vermutlich nicht viele blicken. Aber zweimaliges Trainings in der Woche (montags bei Werner F., freitags bei mir), zweimal Quarantäne-Liga jede Woche, zig Taktikaufgaben jede Woche und der Chessence-Kurs von Niclas Huschenbeth zeigen halt ihre Wirkung. Simon landete einen Platz hinter ihr, wirkte aber nicht voll konzentriert bei seinen Partien. Wenn man sechs Züge in vier Sekunden macht, kann man nicht von "Analyse" reden. Einen wirklich guten Tag erwischten unserer Jungs in einer bärenstarken U16-Konkurrenz mit zum Teil sehenswerten Partien. Jonte wurde am Ende mit 4.5/7 Sechster und es war sogar noch mehr drin. Denn statt eines Remisangebotes drückte Jonte auf "Aufgeben". Ansonsten hätte er 5 Punkte gehabt, so viel wie der Turniersieger. Knapp dahinter landete Martin mit 4/7 auf Platz 8, den er in der letzten Runde in einem spannenden Fight mit einem knappen, aber letztendlich spektakulär herausgespielten Sieg gegen Samuel festhielt. So rutschte Samuel mit 3/7 noch auf Rang 15 ab - bei aber sehr, sehr guten Partien zwischendurch. Wir sind froh, dass wieder "offizielle" Turniere gespielt werden - das ist das Allerwichtigste. Hoffen wir, dass dann ab dem Herbst auch der normale Spielbetrieb wieder starten kann. In Präsenz. Vorher müssen wir nur noch die Delta-Variante schachmatt setzen. Doch mit welcher Taktik? Impfen, impfen, impfen!