Unsere zweite (Jugend-)Mannschaft kommt nicht so richtig in Tritt bei der DSOL. Gegen Porz 8, eine reine Mädchenmannschaft mit Kindern im gleichen Alter wie unsere, setzte es eine 1:3-Niederlage. Helen geriet an Brett 1 gegen die eigentlich sehr starke, heute allerdings nicht gut spielende Porzerin Irene Siegel in Rückstand, lag dann später nach einer gelungenen Springergabel und Damengewinn wieder vorne, stellte dann aber aus heiterem Himmel selbst die Dame ein und verlor noch. Bei Florian an Brett 2 läuft es leider seit Monaten gar nicht gut und man merkt ihm die fehlende Spielpraxis am meisten an. Zahlreiche Einsteller und auch keine gute Behandlung der Eröffnung: Er kannte die Fegatello-Variante in der Preußischen Partie nicht („scharfes Spiel im Zweispringerspiel im Nachzug“) und zog nicht den einzig richtigen Zug 7... Kf7–e6 - der König muss unbedingt an den Springer ran! So setzte es eine klare Niederlage gegen Franziska Göb.
Simon an Brett 3, zuletzt eigentlich sehr gut in Form, musste die englische Eröffnung seiner Gegnerin Greta Brandt kontern. Gegen Greta hat Simon schon oft bei den Kölner Einzelmeisterschaften und anderen Turnieren gespielt, aber ich kann mich nicht erinnern, dass sie jemals englisch eröffnet hat. Simon behandelte das mit den schwarzen Steinen zu Beginn eigentlich schulbuchmäßig. Bis er dann aber die Diagonale öffnete und einen Abzugsangriff mit gleichzeitigem Angriff eines Bauern auf eine seiner Leichtfiguren und des Läufers auf seinen Turm zuließ. Greta spielte das anschließend locker runter, wobei Simon in das dreizügige Matt am Ende auch etwas selbstmörderisch reinlief - in aber bereits eh verlorener Stellung. Nun kommt aber die eigentliche Überraschung: Kati spielte - in der allerersten Turnierpartie ihres Lebens überhaupt! - herausragend und fertigte Gretas Schwester Clara ziemlich ab mit einem nie gefährdeten Sieg. Eine ganz tolle Leistung, weiter so!
Die DSOL läuft in ihrer zweiten Saison technisch sehr rund, kein Vergleich zur ersten Saison... Und auch das Marketing ist viel besser. Wir verfolgten heute parallel zum Spiel live auf Twitch die große DSOL-Show mit GM Sebastian Siebrecht. Wenn man sieht, wie gut sich da die Vereine präsentieren können mit Interviews, Live-Analysen usw., verpassen wir wirklich eine riesige Chance, dass wir an der DSOL als Verein nicht mit mehr und vor allem stärkeren Teams teilnehmen. :-( Andere Vereine sind da wesentlich aktiver, treten mit Titelträgern und sogar Nationalspielern an, streamen ihre Partien, tauchen in der Show von Sebastian Siebrecht auf und vieles mehr. Schade, dass wir all das verpassen! Aber immerhin halten unsere Jugendlichen hier die Stange hoch. Apropos Jugendliche - hier muss das Vorbild aller Vereine in Deutschland der Düsseldorfer SV sein. Deren zweite Mannschaft, mit einem Durchschnittsalter von acht Jahren die jüngste Mannschaft der DSOL, war heute Interviewgast in der DSOL-Show auf Twitch, zusammen mit der Düsseldorfer Jugendwartin und Trainerin Verena Wunderlich. Sehr süß, eine ganz tolle Truppe! Verena macht mit riesigem Engagement unglaublich viel für die Kinder, vielleicht mehr als jede*r andere in Deutschland. Heute gelang dem Team ein Unentschieden gegen Porz 7 und es kratzt an der Tabellenführung in Liga 12D. Ganz großen Respekt an die Kinder, die wir alle gut kennen als Stammgäste bei unserem Jugendopen!
Hier kommt man zu unserer DSOL-Liga.