Heute starteten wir mit unserem am weitesten entfernten Auswärtsspiel in die Saison. Nach 1,5 Stunden Autofahrt hatten wir das Ziel erreicht und durften bei 30°C im Dachgeschoss eines nicht klimatisierten Gebäudes spielen. Jippieh! Von der DWZ her waren wir dieses Mal Favorit, obwohl wir etwas ersatzgeschwächt und die Gegner in Bestbesetzung antraten. Aber was heißt das schon?
Ich hatte an Brett 4 als Schwarzer mit einem Londoner System zu tun. Nach vielen Abtäuschen und unspektakulärem Verlauf bot ich nach 20 Zügen remis an, was mein leicht besserer Gegner zügig annahm. Kurz darauf gewann Martin an Brett 6 eine für ihn typische Partie. Im wilden Mittelspiel, mit vielen Drohungen, Mattangriff und hängenden Figuren behielt er den besseren Überblick und gewann überzeugend. Werner steuerte an Brett 8 dann noch ein weiteres Remis zur 2:1 Führung bei.
Leider erwischte Alex an Brett 2 einen rabenschwarzen Tag. In seinem geliebten Franzosen geriet er schon in der Eröffnung in eine schwierige Stellung. Er verteidigte sich zwar zäh, aber sein Gegner fand immer wieder Züge, die den Druck verstärkten und Alex vor Probleme stellten, bis nichts mehr ging: 2:2.
Horst entwickelte an Brett 5 im Mittelspiel einen sehenswerten Königsangriff und brachte uns wieder in Führung. 3:2. Stefan konnte an Brett 7 die Führung zu einem komfortablen 4:2 ausbauen. In ausgeglichener Stellung überschritt sein Gegner die Zeit. Jetzt liefen nur noch die Partien von Carsten an Brett 1 und Guido an Brett 3. Beides Weißpartien, an beiden Brettern hatten wir DWZ-Vorteile und an beiden Brettern sah es nicht so gut aus.
Carstens Gegner hatte Italienisch mit 3. - h6 gespielt. Das sollte nicht so gut sein, aber der Aufbau war auch nicht so leicht zu widerlegen. Carsten verbrauchte viel Zeit, gewann dann im Mittelspiel einen Bauern, aber in Zeitnot gab er den Mehrbauern wieder her. Schlimmer noch. Nach überstandener Zeitkontrolle bot das verbliebene Turmendspiel wenig Hoffnung. Carsten hatte schwache Bauern und den schlechteren Turm. Das führte der Gegner gekonnt zum Sieg. Da stand es nur noch 4:3 für uns. Guido war zum Glück der Fels in der Brandung. Trotz seines wackeligen Königs und eines gedeckten Freibauern seines Gegners fand er noch genügend Gegenspiel, um schlussendlich das Remis durch Zugwiederholung unter Dach und Fach zu bringen.
Noch etwas Kurioses zum Abschluss. Zu Beginn des Mannschaftskampfes hatten wir zwei Schiedsrichter. Wie sich schnell herausstellte, war einer zu viel und hätte eigentlich das Spiel in Halver-Schalksmühle „pfeifen“ müssen. Um 10:45 Uhr eilte er los, aber ob er rechtzeitig ankam, darf bezweifelt werden.