Link zur Turnierseite : 1. Mannschaft (NRW-Klasse Gruppe 4)

Unser heutiger Auswärtskampf gegen Bonn-Beuel fand in unserem Spiellokal statt, da in Beuel auch die zweite Mannschaft ein Heimspiel hatte und deren Spiellokal nicht groß genug für zwei Heimkämpfe ist. Die Ausgangslage war eigentlich klar. Beuel und wir standen auf den Tabellenplätzen 3 und 4 und hatten mit dem Aufstieg und Abstieg nichts mehr zu tun. Eigentlich!
Theoretisch konnten wir noch absteigen und auch noch aufsteigen. Das Ligaorakel gab für den Abstieg eine Wahrscheinlichkeit von 0,1% an, für den Aufstieg satte 9%.

Wir traten mit der gleichen Besetzung wie neulich gegen Porz an, d.h. die ersten 9 ohne Christian Bussard. Bei Beuel fehlten Brett 3 und 4, ansonsten waren sie auch in Bestbesetzung.

Der Mannschaftskampf begann sehr friedlich. Mein Gegner bot mir bereits nach einer Stunde Remis an, was ich nach einem kurzen Blick auf die übrigen Bretter annahm. In der nächsten halben Stunde trudelten Remisen von Sascha, Guido und Alex ein. Chris stand an Brett 8 etwas passiv, aber ok. Etwas mehr Sorgen machte mir Horst, der sehr viel mehr Zeit verbrauchte als sein Gegner. Seine Stellung habe ich nicht durchschaut, schwer zu sagen, ob jemand besser stand. Carsten an Brett 2 sah sehr remislich aus. Das war eine Stellung ohne Ungleichgewichte. Da gab es nichts raus zu holen. Auch bei Daniel war nicht viel los.

Chris konnte sich mit etwas Gück aus der schlechteren Eröffnung heraus winden und Schritt für Schritt seine Stellung verbessern. Erst gewann er einen Bauern, musste dafür aber etwas Druck standhalten. Nachher gewann er noch eine Qualität und nach dem Damentausch behielt er ein glatt gewonnenes Endspiel.

Die übrigen Partien endeten Remis, sodass wir 4,5:3,5 gewannen. Und nun beginnen die Rechenspiele. Der Abstieg ist theoretisch nicht mehr möglich. VDSF Bonn ist nach einem kampflosen 8:0 gegen Wattenscheid wieder auf den ersten Tabellenplatz geklettert. Schützenhilfe bekamen sie von den Godesbergern, die gegen den Tabellenführer Ennepe-Ruhr-Süd gewinnen konnten. Wir sind punktgleich mit Ennepe-Ruhr-Süd auf Platz 3, nur einen Mannschaftspunkt hinter VDSF Bonn.

In der letzten Runde spielen VDSF Bonn und Ennepe-Ruhr Süd um den Aufstieg. Da VDSF Bonn von den Brettpunkten her uneinholbar vorne liegt, genügt ihnen ein Unentschieden für den Aufstieg. Sollte jedoch Ennepe-Ruhr-Süd das Duell für sich entscheiden und wir gegen Halver-Schalksmühle mit 1,5 Brettpunkten höher gewinnen als Ennepe-Ruhr-Süd, dann wären wir der lachende Dritte.
So oder so war das wieder eine tolle Saison, bei der wir von Beginn an immer vorne mitgespielt haben, stets mit Tuchfühlung zur Tabellenspitze.

Nach der Klatsche neulich gegen Solingen zeigten wir uns gut erholt und konnten heute gegen Porz einen unerwartet hohen 6:2 Sieg einfahren; mit vier Siegen und vier Remisen. Porz ist Tabellenletzter und trat ersatzgeschwächt an. Am ersten und letzten Brett hatten wir deutliche DWZ-Vorteile, sodass wir als Favorit in den Mannschaftskampf gingen.

Los ging es mit einem Blitzremis von Guido am vierten Brett. Er dachte knapp fünf Minuten über das Remisangebot seiner Gegnerin nach, das war in etwa fünf mal so lang, wie die Partie bis dahin dauerte. Dann nahm er es an und nutzte den sonnigen Tag anderweitig.

Heute fuhren wir als Tabellendritter nach Schwelm, um gegen den Tabellenführer anzutreten. Der Blick auf die Wertungszahlen versprach einen ausgeglichenen Mannschaftskampf ohne Favoriten.

Ich hatte es an Brett 5 mit einer WIM zu tun, die mir überraschenderweise bereits nach neun Zügen Remis anbot. Mein forscher Aufbau hatte sie offenbar beeindruckt. Allerdings stand ich meiner Meinung nach eher ausgeglichen und nicht so gut, dass ich unbedingt hätte weiterspielen müssen. Zum einen hatte meine Gegnerin 100 DWZ Punkte mehr als ich und zum anderen stand Martin mit Mehrfigur bereits klar auf Gewinn, sodass ich das Remisangebot annahm.

Nachdem wir in den ersten fünf Spielen ungeschlagen waren und gegen die drei Mannschaften an der Tabellenspitze bereits gespielt hatten, fühlten wir uns als leichter Favorit. Auch das Aufstiegsgespenst ging bereits um. Aber Solingen holte uns heute brutal auf den Boden der Tatsachen zurück und verscheuchte das Aufstiegsgespenst.

Unsere Gegner aus Wattenscheid traten mit drei Ersatzleuten an. An Brett 6 bekam Daniel es mit der Vereinsvorsitzenden Tanja Kraus (DWZ 1700) zu tun. An Brett 7 und 8 hatten Martin und Stefan DWZ-lose Gegner. Dadurch bekamen wir schnell die Favoritenrolle und wurden ihr auch gerecht.

Stefan spielte eine flotte Angriffspartie, drang mit der Dame in die gegnerische Stellung ein, gewann Material und nach etwas mehr als einer Stunde gab der Gegner auf. Kurz darauf hatte Martin an Brett 7 einen ganzen Turm mehr. Allerdings hatte der Gegner dafür Initiative und Martins Springer auf h1 war dem Tode geweiht. Martin musste sich noch lange verteidigen und die Drohungen seines Gegners abwenden, bis er schließlich seinen Materialvorteil zum Sieg führen konnte. Mit 3 Punkten aus 3 Partien ist Martin derzeit unser Topscorer.