Unsere Gäste aus Godesberg traten mit zwei Ersatzleuten an, sodass wir einen ausgeglichenen Mannschaftskampf erwarteten. Insgesamt hatten wir sogar leichte DWZ-Vorteile.
Am vierten Brett lieferten sich Guido und sein Gegner einen offenen, taktischen Schlagabtausch. Beide hatten unsicher stehende Könige und gute Chancen, den Gegner matt zu setzen. Guido verhinderte das Eindringen der gegnerischen Springer mit einer Zugwiederholung, so dass die Partie früh remis endete.
Am ersten Brett zeigte Sascha, dass er trotz längerer Pause immer noch Schach spielen konnte. Leider war sein Zeitmanagement nicht optimal. Nach 11 Zügen hatte er zwar einen soliden Mehrbauern, aber nur noch 14 Minuten auf der Uhr. Sicherheitshalber einigten sich beide nach wenigen weiteren Zügen auf remis.
Das dritte Remis steuerte ich an Brett fünf bei. Ich kam mit schwarz nicht so gut aus der Eröffnung, hatte Raumnachteil, die schlechtere Bauernstruktur und stand insgesamt recht unbequem. Als ich mich ein wenig vom Druck befreit hatte, bot ich remis, was mein Gegner wegen knapper Bedenkzeit annahm.
Zu diesem Zeitpunkt standen Carsten und Daniel besser, Horst auf Verlust und der Rest sah nach remis aus. Stefan hat an Brett 8 dann kurz darauf das nächste Unentschieden eingefahren, das zu keiner Zeit gefährdet war.
Alex hat an Brett drei nach und nach Figuren abgetauscht, bis beide nur noch ihren schwarzfeldrigen Läufer und ein paar Bauern auf den gleichen Linien hatten. Die Stellung wirkte tot-remis, aber der Gegner unternahm noch zwei Stunden lang vergeblich Gewinnversuche. Alex stellte seine Bauern auf weiße Felder und versperrte mit seinem König und seinem Läufer die Einbruchsfelder, die der gegnerische König anstrebte.
Carsten kam gut aus der Eröffnung und übernahm im Mittelspiel die Initiative. Ein Freibauer auf c6 und ein zentraler Springer auf d4, der von keinem Bauern mehr vertrieben werden konnte, waren die Stützpfeiler seiner dominanten Stellung. Nachdem er einen Bauern gewann, konnte ihm nur noch die Bedenkzeit zum Verhängnis werden. Doch als sein Gegner einen Springer nach e6 stellte, um Carstens Monsterspringer abzutauschen, konnte Carsten den gegnerischen Springer mit Dc4 fesseln. Das bescherte ihm weiteres Material in Form von zwei Leichtfiguren für den Turm. Nach der Abwicklung in ein hoffnungsloses Endspiel blieb Carstens Gegner nur noch die Aufgabe.
Horst hatte an Brett sechs recht früh die Qualität eingestellt und kämpfte anschließend tapfer und ausdauernd gegen die Niederlage an, konnte sie aber nicht vermeiden. Schließlich stand es 3,5:3,5 und das Mannschaftsergebnis hing von Daniels Partie an Brett sieben ab. Daniel stand zwischenzeitlich mal besser, aber sein Königsangriff verpuffte. Er gelangte in ein schwieriges Turm+Springer-Endspiel, in dem er einen Mehrbauern hatte. Aber sein Gegner verteidigte sich zäh und tauschte geschickt Bauern und Springer ab. Am Ende verblieb ein Turmendspiel mit drei gegen zwei Bauern am gleichen Flügel, das nicht zu gewinnen war.
Insgesamt war das ein sehr ausgeglichener Mannschaftskampf. Mit dem Unentschieden können wir zufrieden sein. In drei Wochen steht gegen VDSF Bonn das nächste Derby an.