Unsere Gegner aus Wattenscheid traten mit drei Ersatzleuten an. An Brett 6 bekam Daniel es mit der Vereinsvorsitzenden Tanja Kraus (DWZ 1700) zu tun. An Brett 7 und 8 hatten Martin und Stefan DWZ-lose Gegner. Dadurch bekamen wir schnell die Favoritenrolle und wurden ihr auch gerecht.
Stefan spielte eine flotte Angriffspartie, drang mit der Dame in die gegnerische Stellung ein, gewann Material und nach etwas mehr als einer Stunde gab der Gegner auf. Kurz darauf hatte Martin an Brett 7 einen ganzen Turm mehr. Allerdings hatte der Gegner dafür Initiative und Martins Springer auf h1 war dem Tode geweiht. Martin musste sich noch lange verteidigen und die Drohungen seines Gegners abwenden, bis er schließlich seinen Materialvorteil zum Sieg führen konnte. Mit 3 Punkten aus 3 Partien ist Martin derzeit unser Topscorer.
Die schönste Partie des Tages spielte Christian an Brett 2. Er riss die gegnerische Königsstellung auf und schlug mit seinem Turm einen gedeckten Bauern auf f6. Das Turmopfer durfte der Gegner jedoch nicht annehmen, da er dann die Dame und zwei Bauern für zwei Türme hätte geben müssen. Christians Gegner musste den Turm also stehen lassen und griff stattdessen Christians Läufer an. Der opferte sich für zwei Bauern (bzw. 3, denn der Turm hatte ja zunächst auf f6 zugeschlagen). Mit seiner aktiven Dame und dem Turm auf f6 brachte Christian den gegnerischen König in Bedrängnis und gewann so noch einen vierten Bauern. Auch Damentausch brachte dem Gegner keine Entlastung. Der aktive Turm heimste noch einen fünften Bauern ein, ehe er abgetauscht wurde. Schlussendlich landete Christian in einem Endspiel mit König, Turm und sieben Bauern gegen König, Turm, Läufer und zwei Bauern, das er souverän gewann.
Alex steuerte ein ungefährdetes Remis zum Zwischenstand 3,5:0,5 bei. Die Partien von Sascha, Carsten, Daniel und mir liefen noch. Zu dem Zeitpunkt sah es an Brett 1 und 3 noch ausgeglichen aus. Auch Daniel hatte ein ausgeglichenes Endspiel, bei dem er gegen einen schwachen Bauern lange Druck ausübte. Als er einen Bauern gewann und dann ins Bauernendspiel abwickeln konnte, war der Sieg unter Dach und Fach.
Ich war schon nach dem dritten Zug meines Gegners out of Book und bekam dann folgerichtig eine Stellung, die mir nicht sonderlich lag. Es stellte sich die Fisherman's Friend Frage. Bin ich zu schwach oder mein Gegner zu stark? Ein bisschen von beidem vermutlich. Als ich in der Zeitnotphase doch noch zur Rochade kam und auch noch mittels d5 meinen eingeklemmten Läufer c8 befreien konnte, schöpfte ich kurz Hoffnung. Doch wie sagte schon der große Philosoph Homer J. Simpson: „Hoffnung ist nur aufgeschobene Enttäuschung!“
In der Zeitnotphase endeten auch die Partien von Sascha und Carsten. Da ich mit meiner eigenen Zeitnotphase beschäftigt war, habe ich verpasst, wie Carsten verloren und Sascha gewonnen hat.
Wir überwintern nun auf dem dritten Tabellenplatz, vier Mannschaftspunkte von den Abstiegsplätzen entfernt und nur einen Mannschaftspunkt hinter dem Tabellenführer Ennepe-Ruhr-Süd, gegen den wir als nächstes spielen.