Heute fuhren wir als Tabellendritter nach Schwelm, um gegen den Tabellenführer anzutreten. Der Blick auf die Wertungszahlen versprach einen ausgeglichenen Mannschaftskampf ohne Favoriten.

Ich hatte es an Brett 5 mit einer WIM zu tun, die mir überraschenderweise bereits nach neun Zügen Remis anbot. Mein forscher Aufbau hatte sie offenbar beeindruckt. Allerdings stand ich meiner Meinung nach eher ausgeglichen und nicht so gut, dass ich unbedingt hätte weiterspielen müssen. Zum einen hatte meine Gegnerin 100 DWZ Punkte mehr als ich und zum anderen stand Martin mit Mehrfigur bereits klar auf Gewinn, sodass ich das Remisangebot annahm.

Martins Gegner hat einen angegriffenen Springer stehen lassen und stattdessen Martins Dame angegriffen. Der Zwischenzug ging daneben, denn Martin konnte mit seinem Bauern den gegnerischen Springer schlagen, da sein Bauer dann die gegnerische Dame angriff. Martins Gegner spielte noch eine Weile weiter, aber da gab es nichts mehr zu holen. Mit vier Siegen in vier Spielen ist Martin weiterhin unser Top-Scorer.

Christian hatte es an Brett 2 mit einem IM zu tun, dem er recht locker mit schwarz einen halben Punkt abnahm. Auch Chris an Brett 7 und Carsten an Brett 3 steuerten weitere, ungefährdete Remisen bei. Als Martins Sieg an Brett 8 dann unter Dach und Fach war, liefen nur noch drei Partien.

Aus den Partien von Sascha, Alex und Horst mussten noch irgendwie 1,5 Punkte herausspringen, um zu gewinnen. Lange sah es gut aus. Sascha hatte Initiative und der Gegner einen schwachen, rückständigen Bauern auf e6. Alex und Horst hatten materiell ausgeglichene, passive Stellungen. Doch dann kippte Alex' Partie zu unseren Ungunsten. Mit Schwerfiguren und ungleichfarbigen Läufern startete der Gegner einen Mattangriff. Das kostete erst einen Bauern, kurz darauf einen weiteren Bauern und dann brach die Stellung ganz zusammen. Ausgleich.

In der Zeitnotphase sah es zwischenzeitlich gar nicht gut aus. Horsts Stellung drohte zu kollabieren und Sascha hatte kaum noch Zeit. Ein Remis reichte nicht. Sascha und Horst überstanden die Zeitnot und überraschenderweise hatte Horst sich wieder bekrabbelt. Die Partie sah haltbar aus, während Sascha Zug um Zug kleine Stellungsvorteile erzielte. In einem Endspiel mit Läufer und Springer gegen zwei Springer bildete er einen entfernten Freibauern am Königsflügel. Es sah wieder nach einem Mannschaftssieg aus.

Leider fand Horst nach der Zeitkontrolle nicht den richtigen Plan und schaffte es auch nicht, seine Figuren zu koordinieren. Sein Springer und sein Läufer standen unglücklich auf der achten Reihe, während sein Turm mit zu vielen Deckungsaufgaben betreut war. Der gegnerische, zentrale Springer und der eingedrungene, gegnerische Turm sorgten für viel Unruhe. Als dann noch der gegnerische Läufer auftauchte und Horsts Springer fesselte, war Material- und Partieverlust unvermeidbar. 3-4.

Sascha gelang es, ein Springerpaar zu tauschen und den Freibauern in eine Dame zu verwandeln. Der Gegner musste seinen Springer für die Dame geben. Das verbliebene Endspiel mit Mehrfigur führte Sascha in wenigen Zügen locker zum Sieg und sicherte so das Mannschaftsunentschieden.