Am Palmsonntag, den 24.03.24, empfing unsere vierte Mannschaft in der 2. Kreisklasse zu Hause die Schachfreunde Ford 4 zur 7. Runde. Besonders hervorzuheben ist die entspannte Atmosphäre, die - im Spannungsbogen zwischen Kindergeburtstag und Wochenendausflug - den Wettkampf begleitete. Unsere netten Gäste, die vielen Kiebitze und die gemischte Altersstruktur aus sehr jungen und etwas älteren Spielern trugen das Ihrige zur Atmosphäre bei. Es war spürbar, dass es um den Spaß am Spiel ging. Nichtsdestotrotz wurde mit dem nötigen Ehrgeiz an jedem der fünf Bretter gekämpft.
Ja, leider nur an fünf Brettern! Über seinen kampflosen Punkt am sechsten Brett war Daniel nicht erfreut. Aber er zeigte sich der Mannschaft verbunden und blieb mit seinem Vater bis zum Schluss. Anerkennung gebührt nicht nur Reinhold, Daniels Vater. Auch ein Vater der Jugendlichen von Ford 4 unterstützt das Hobby seiner Kinder und verbrachte den Sonntagmittag in Mondorf nicht am Rhein, sondern im Gebäude der Volkshochschule. Ob wir unserer Favoritenrolle als Tabellenzweiter gegen das Schlusslicht der 2. Kreisklasse am Ende gerecht werden würden, musste sich noch zeigen. So viel sei schon verraten: Ein Selbstläufer war es nicht! Die "Werksmannschaft" Ford 4 hatte sich noch nicht aufgegeben und getreu dem Motto des Werksgründer Henry Ford «Und trotzdem vorwärts» wollten sie die rote Laterne loswerden.
Nicht nur das sprunghafte Frühlingswetter mit Sonne, Regen und Hagel schlug zu Beginn der K-Woche Kapriolen. Auch Manfreds junger Gegner (10 Jahre alt) vollführte eine kleines Tänzchen mit seiner Dame. Wie in dem Lied
«Ein Stock, ein Hut, ein Regenschirm» zog er in den ersten 7 Zügen die Dame vorwärts Df6, rückwärts Dc6, seitwärts Df6, und dann - Hacke, Spitze, hoch das Bein! - bis nach Dd6. Manfred war wohl etwas irritiert von dieser Sprungprozession und befreite so gleich seinen Springer von allen schachlichen Zwängen einer gediegenen Entwicklung, um ihn ebenfalls in diesem Reigen über das Brett hüpfen zu lassen. Eröffnungsprinzipien sind dem Freigeist schon immer ein Hemmschuh gewesen und ein Springer muss springen, getreu dem Motto: "Ein Taucher, der nicht taucht, taucht nix". Diese Kurzkür am 4. Brett endete dann auch schnell mit einem Großmeisterremis nach 14 Zügen. Tims Gegner am dritten Brett ließ eine taktische Möglichkeit zum Gewinn aus und so einigten sich beide in einer relativ ausgeglichenen Stellung auf Remis.
Am fünften Brett konnte Jan mit einer starken Leistung seinen Gegner überspielen und eine Figur gewinnen. Das reichte ihm, um die Partie sicher für sich zu entscheiden. Am ersten Brett fand mein Gegner nach der Eröffnung nicht den richtigen Plan und gab nach Figurenverlust auf.
Johannes hatte ein sehenswertes Springerendspiel mit Bauern auf beiden Flügeln auf dem Brett. Das sollte zu gewinnen sein. Leider kam es erstens anders und zweitens, als man denkt. Johannes fand die Lösung nicht und verlor.
Johannes stand in seiner Partie auf Gewinn. Er spielte mit Weiß und hätte mit (siehe Diagramm rechts) 35. cxb4 axb4 36.a4 bxa4 (e.p.) 37. bxa3 zum Sieg im Endspiel einleiten können. Leider spielte Johannes 35. c4.
Doch egal, wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits gewonnen. Nach diesem Mannschaftserfolg stehen wir weiter auf einem Aufstiegsplatz: mit 12 Punkten, punktgleich mit dem Ersten. In den letzten beiden Runden treffen wir auf die beiden direkten Verfolger, und zwar zunächst am 21.4. auswärts gegen KKS 8, die uns auf dem 3. Tabellenplatz mit 11 Punkten dicht auf den Fersen sind.