Die Saison eröffnete bei uns mit einem Heimspiel gegen die Poller Schachesel. Die Begrüßung verlief sehr freundlich und einvernehmlich, ja fast schon überschwänglich, waren wir doch auf die Schachfreunde aus Poll im letzten Jahr in ihrem Spiellokal im Kölner Agnesviertel getroffen, wo sie uns sehr herzlich willkommen geheißen hatten und es einen tollen, spannenden Spieltag gegeben hatte. Das Spiel der vergangenen Saison war unentschieden ausgegangen und am Ende der Saison hatten wir in der Tabelle auf Platz 2 (Poller Schachesel mit sieben Mannschaftspunkten) und wir auf Platz 3 (mit sechs Mannschaftspunkten) nebeneinander gelegen. So war von vornherein klar, dass wiederum ein spannender Kampf zu erwarten war.
Schon bald gerieten wir aber auf breiter Front in Schwierigkeiten. An den hinteren drei Brettern hatten all unsere Recken mit Problemen zu kämpfen und nach und nach geriet jeder von ihnen auf die Verluststraße. Vorne standen Jonte und Samuel chancenreich, doch nur Samuel steuerte sicher den Punkt an, während Jontes Gegner sich nach und nach aus seinen Schwierigkeiten befreien konnte. Udos Partie verlief merkwürdig und nachdem er die Chance verpasst hatte, einen leichten Vorteil zu erzielen, zahlten sich seine Versuche, die Stellung kompliziert zu halten, nicht aus und der Gegner geriet in Vorteil.
Während Tim an Brett 6 noch eisern Widerstand bot, gingen dann die Partien von Sina und Florian verloren, während Samuel souverän gewann. Als Jontes Partie dann nur Remis endete, hätten wir noch 1.5 Punkte aus den Partien von Tim und Udo benötigt. Dabei sah es eher nach zwei Niederlagen aus. Tim hatte dem materiellen Vorteil seines Gegners langfristig nichts entgegnen können, während Udo es vermieden hatte, den Gegner zu einem Qualitätsopfer zu zwingen, weil dieser dafür gute Kompensation erhalten hätte. Darüber war seine Stellung aber nur noch schwieriger geworden.
Mit Tims Aufgabe war die Mannschaftsniederlage dann besiegelt. Udo wendete tatsächlich aber in seiner Partie noch das Blatt. Nachdem in komplizierter Stellung in beginnender Zeitnot beidseitig verschiedene Fehlzüge erfolgt waren, zwang er seinen Gegner schließlich doch zu dem Qualitätsopfer, welches schon die ganze Zeit in der Stellung gelegen hatte. Mittlerweile hatte er seine Stellung aber so konsolidiert, dass er plötzlich mit Turm gegen Springer und Bauer einen kleinen materiellen Vorteil, Initiative am Damenflügel und Spiel auf der g-Linie hatte. Tatsächlich war die Schlusstellung immer noch im Gleichgewicht – Weiß hätte die Position studienartig noch retten können. Letztlich war dies aber nicht zu finden: Weiß überschritt die Zeit.
Somit ging unser erster Mannschaftskampf knapp verloren – in der kommenden Runde soll und muss mehr kommen!